Mutige Neuinterpretation der Novelle von Arthur Schnitzler, entstanden als Abschlussarbeit an der Hochschule für Fernsehen und Film München
Die Weltfinanzkrise ist zu Ende. Ein kleiner Kreis von Millionären hat den ökonomischen Zusammenbruch überlebt und macht in einem entlegenen Luxushotel in Indien Urlaub. Fräulein Else (Korinna Krauss) hat gerade ihr Studium abgeschlossen und begleitet ihre Tante dorthin in die Ferien.
Kaum angekommen, erhält sie eine Nachricht von ihrer Mutter: Ihr Vater hat sich verspekuliert und braucht dringend ihre Hilfe. Else soll den Familienfreund Dorsday (Martin Butzke) um ein Darlehen bitten, um so die Verhaftung ihres Vaters abzuwenden. Doch Dorsday erwartet für die Hilfe eine Gegenleistung …
Der Spielfilm basiert auf der Novelle „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler, geschrieben zur selben Zeit, als Freud praktizierte und die Psychoanalyse entstand. Die Novelle ist revolutionär, da sie einer der ersten kontinuierlichen inneren Monologe der deutschsprachigen Literatur ist. Sie wurde geschrieben, als die Welt gerade in die erste Weltfinanzkrise schlitterte. Daher kam Anna Martinetz Entscheidung, die Geschichte in diesem historischen Augenblick neu zu verfilmen, da die zweite Finanzkrise die Welt in Schrecken versetzt hat und sich gerade neue Arten des subjektiven Story-Tellings entwickeln.
Deutschland/Österreich/Indien 2013 • Regie und Drehbuch: Anna Martinetz • Kamera: Jakob Wiessner • Mit Korinna Krauss, Michael Kranz, Martin Butzke, Katalin Zsigmondy, Marion Krawitz u.a. • ab 0 J. • 70'
Die Regisseurin
Anna Martinetz, geboren in Wien, Österreich, studierte Archäologie und Anthropologie an der Universität Cambrid ge und Filmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Sie schreibt ihre Doktorarbeit in Trauma und Film. “Fräulein Else” ist ihr erster Spielfilm und ihr Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Neben ihrer Regie- und Autorentätigkeit arbeitet Anna als freie Lektorin bei Constantin Film. Filmpreise: Bayerischer Jugendpreis für den Spielfilm “Fräulein Else”. Nominierung für den Deutschen Menschenrechts - filmpreis für “Edna - Ein Hausmädchen in Hongkong”. Preis für den Besten Nachwuchsfilm bei der Diagonale, F estival des österreichischen Films, für “Stadtutopien oder Die Legende von Synia ”. Nominierung für den Jerry-Goldsmith- Award für “Marriages are Made in Heaven”. Die Filme von Anna Martinetz wurden in die Sammlung für zeitgenössi s - chen Film des Filmarchivs Austria aufgenommen und sind damit Teil des österreichischen audiovisuellen Kulturerbes. (Quelle: Offizielles Presseheft)