Höhere Gewalt
Zwischen subtilem Familiendrama und satirischer Komödie: mit nordischem Humor seziert Ruben Östlund die Rollenbilder moderner Familien
Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Terrasse des Restaurants die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder – panisch ergreift Vater Tomas … die Flucht.
Als sich der Nebel legt, sind alle unversehrt. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas‘ Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt und Tomas muss schwer mit seiner mangelnden Courage und seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen.
TURIST • Schweden/Dänemark/Frankreich 2014 • R: Ruben Östlund • Db: Ruben Östlund • K: Fredrik Wenzel • Mit Johannes Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren, Vincent Wettergren, Kristofer Hivju u.a. • ab 12 J. • dF + schwed.OmU • 118'
Der Regisseur
Nachdem Ruben Östlund Anfang der 1990er einige Skifilme produzierte, entschloss er sich 1998, sich an der Högskolan för Fotografi och Film in Göteborg für ein dreijähriges Studium einzuschreiben, das er 2001 beendete. Neben vereinzelten Kurzfilmen und Dokumentationen veröffentlichte er 2004 mit Gitarrmongot seinen ersten Spielfilm. Mit Ausnahme von Maria Lundqvist waren auch in seinem zweiten Spielfilm De ofrivilliga von 2008, für den er jeweils eine Guldbaggen-Nominierung in den Kategorien Beste Regie und Bestes Drehbuch erhielt, ausschließlich Laiendarsteller im Einsatz. Zuletzt hat Östlund mit Play seinen dritten Spielfilm veröffentlicht. Während der Film unter anderen in Tromsø mit dem Publikumspreis und dem Friedenspreis ausgezeichnet wurde, erhielt Östlund beim schwedischen Filmpreis Guldbagge eine Auszeichnung für die Beste Regie. (Quelle: Wikipedia)