Freistatt
Der Gewinner des Deutscher Drehbuchpreises 2013: Ein repressives Erziehungssystem im unerhörten Kontrast zur Liberalisierung Ende der 1960er Jahre
Sommer 1968: Studentenunruhen, Vietnamkriegsproteste, Rolling Stones, sexuelle Revolution. Während Deutschland in eine neue Ära der Freiheit aufbricht, wird der 14-jährige rebellische Wolfgang gegen den Willen seiner Mutter Ingrid vom eifersüchtigen Stiefvater Heinz in die Diakonie FREISTATT, ein entlegenes Fürsorgeheim für schwer Erziehbare, abgeschoben. Der anfangs freundliche Hausvater und Hobbygärtner Brockmann, der einen anständigen Jungen aus ihm machen will, steht einem Erziehungsheim vor, das sich als eine Bewahranstalt mit harten Regeln, merkwürdigen Hierarchien (die neuen Autoritäten müssen als Oberbruder oder Bruder angesprochen werden) erweist und anstelle einer Ausbildung muss Wolfgang harte Zwangsarbeit im Moor leisten.
Wolfgang will sich nicht unterkriegen lassen, doch als er sich gegen den prügelnden Oberbruder Wilde auflehnt, muss er schmerzlich lernen, dass die anderen Jungen, angeführt von Bernd in einem von Zwietracht und Gewalt beherrschten Alltag, keineswegs an seiner Seite stehen. Einzig Erzieher Krapp scheint um Milde und eine Form von Freundschaft bemüht. Der sensible afrodeutsche Zögling Anton wird Wolfgangs bester Freund.
Als Wolfgang es wagt, zarte Bande zu Brockmanns Tochter Angelika zu knüpfen, verschärft sich das Ausmaß der psychischen und körperlichen Gewalt, die der Hausvater gegen ihn einsetzt. Tapfer leistet Wolfgang Widerstand. Als Reaktion auf eine Strafmaßnahme entsteht Solidarität zwischen den Jungen und es kommt zum offenen Aufstand.
Deutschland 2014 • R: Marc Brummund • Db: Nicole Armbruster, Marc Brummund • K: Judith Kaufmann • Mit Louis Hofmann, Alexander Held, Stephan Grossmann, Katharina Lorenz, Max Riemelt u.a. • ab 12 J. • 108'
Der Regisseur Marc Brummund
1991–1996 Studium der Psychologie und Journalistik an der Universität Hamburg 1996–1999 Dokumentar - filmstudium an der ZELIG Schule für Fernsehen und Film in Bozen, Italien Seit 1999 Regisseur zahlrei - cher Werbefilme (Renault, Volksbank, WWF , Statoil, Nescafé, HypoVereinsbank, Pepsi, United Nations, Carlsberg) in 12 Nationen mit Auszeichnungen in Riga, Lissabon, Kiew, Cannes Ab 2002 regelmäßige Jury- und Dozententätigkeit 2004–2006 Studium der Meisterklasse Regie am Filmstudium der Hamburg Media School „Heim“, „Kühe schubsen“ und „Land gewinnen“ werden von der AG Kurzfilm und German Films zu den besten Kurzfilmen ihres Jahres gewählt Ab 2008 Regieaufträge für Primetime TV -Serien wie „Die 25 Stunde“ ( RTL ) und „Der Dicke“ ( ARD ) 2011 Russisch-Estnische Kino-Doku „Fish & Onions“ 2014 Reihenpilot „Nord bei Nordwest“ ( NDR / ARD Degeto) Mitglied der Deutschen Filmakademie Rund 60 nationale und internationale Auszeich - nungen u a auf der Berlinale 2007, beim Deutschen Kurzfilmpreis 2005 und 2007, „Next Generation“ Cannes 2006, beim First Steps Award 2007, Studio Hamburg Nachwuchspreis „Beste Regie“ 2007, Nomi - nierung zum Studenten Oscar 2007 Emder Dreh - buchpreis 2012 (Grimme-Jury), Deutscher Drehbuch - preis (Lola in Gold) 2013 (Quelle: Presseheft).
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Schulkino-Filmtipp zu FREISTATT
Empfohlen ab 9. Klasse
Themen: Erziehung, Erwachsenwerden, Familie, deutsche Geschichte, Religion, Gewalt
Fächer: Geschichte, Deutsch, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Religion
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