SPK Komplex
1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg mit Patienten das "Sozialistische Patientenkollektiv", kurz SPK. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte die damalige Behandlung von psychisch Kranken als »Verwahr-Psychiatrie« und verknüpfte innovative Therapiemethoden mit politischen Forderungen. Hubers Experiment fand bald viele Anhänger, führte aber auch zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Uni Heidelberg und der baden-württembergischen Landesregierung. Im Zuspitzen des Konflikts radikalisierte sich das SPK, Gerüchte über latente Verbindungen zur RAF wurden laut. Huber, seine Frau und weitere Mitstreiter wurden verhaftet und vor Gericht gestellt.
Die SPK-Prozesse nahmen in der Härte, mit der sie von beiden Seiten geführt wurden – von Versuchen, Rechtsanwälte auszuschließen, bis zur Totalverweigerung der Angeklagten – die späteren Stammheim-Prozesse vorweg. Am Ende wurde das SPK zur kriminellen Vereinigung erklärt; Huber und seine Frau wurden zu langen Haftstrafen verurteilt und verloren ihre Approbationen. Seither haftet dem SPK der fragwürdige Ruf an, die RAF unterstützt zu haben. Dieser Ruf überlagert, worum es Huber und dem SPK eigentlich ging: um die Rechte von Patient*innen und um Therapien zur Selbstermächtigung.
»Wir, SPK/Patientenfront, die wir seit damals dabeigeblieben oder neu hinzugekommen sind und weitermachen, haben jede Zusammenarbeit mit Herrn Kroske abgelehnt. Und zwar wegen seiner offensichtlichen Krankheitskollektivfeindlichkeit.
Das SPK (1970/71), seine kollektiv freigesetzten Krankheitskräfte (kollektiver Wärmekörper) – über 17 Monate lang gegen alle Widerstände aus Medizin, Politik und Gesellschaft durchgesetzt –, seine Inhalte, Theorie und Pathopraktik können niemals Gegenstand eines Films sein. Die Neuwirklichkeit herstellenden und realitätssprengenden Wirkungen der Krankheitskraft passen prinzipiell nicht in den iatrokapitalistischen Verwertungsrahmen der Ware Film. Übrig bleibt da ausschließlich Sensationalistisch-Begebenheitsgeschichtliches, will heißen: Marktgängiges. Also kein SPK. « (KRRIM – PF-Verlag für Krankheit)
Deutschland 2018 · R & Db: Gerd Kroske · K: Susanne Schüle, Anne Misselwitz · ab 12 J. · 111'
Der Regisseur Gerd Kroske
Geboren in Dessau/ DDR . Lehre als Betonwerker. Telegrammbote. Jugendkulturarbeit. Studium der Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Regie an der HFF „Konrad Wolf“, Potsdam-Babelsberg. Arbeit als Autor und Dramaturg im DEFA -Dokumentarfilmstudio (1987–1991). Zusammenarbeit mit den Regisseuren Jürgen Böttcher und Volker Koepp. Eigene Regie - arbeiten ab Herbst 1989. Freischaffender Autor u. Regisseur seit 1991. Verschiedene Jury- & Lehrtätigkeiten für Film. Produzent -realistfilm- seit 1996. (Quelle: Presseheft).
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