Der neue Film von Icíar Bollaín (El Olivo, Und dann der Regen): Ein Biopic, das Grenzen sprengt, über und mit Ballett-Legende Carlos Acosta.
Kuba, Anfang der 80er Jahre. Carlos ist ein ungestümes, rebellisches Kind. Das meiste, was er vom Leben weiß, hat er auf den Straßen Havannas gelernt, wo er zum ungekrönten König der spontanen Breakdance-Wettbewerbe geworden ist. Sein Vater Pedro, LKW-Fahrer und Enkel einer Sklavin, erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, das ihn herausreißen könnte aus dem Kreislauf von Unterdrückung und Anpassung. „Yuli“ nennt er seinen Sohn, nach einem afrikanischen Kriegsgott. Doch Yuli will nicht tanzen, er will keine Strumpfhosen und Ballettschläppchen tragen, er will Fußballer werden, wie Pelé.
Pedro zwingt seinen Sohn auf die staatliche Ballettschule und sorgt mit harter Hand dafür, dass er seine Ausbildung beendet, zuletzt in einem Ballett-Internat in der Provinz, fernab der Familie. Yuli lernt, mit der Einsamkeit zu leben. Der Tanz wird vom Zwang zur Zuflucht. Carlos entwickelt sich zum herausragenden Tänzer seiner Generation. Nach dem Gewinn der Goldmedaille beim renommierten Prix de Lausanne verpflichtet das English National Ballet den 18-jährigen als Principal Dancer: Der Beginn einer einzigartigen Karriere.
Im fernen London zehrt das Heimweh an Yuli, die Sehnsucht nach seiner Familie und den Freunden, nach Kuba. Als er nach einer schweren Verletzung mit dem Tanzen pausieren muss, geht er zurück nach Havanna. Nach Jahren der Entbehrung und Einsamkeit lebt er nun seinen schier unstillbaren Hunger nach Leben aus – und setzt damit seine Karriere aufs Spiel. Er muss sich entscheiden, ob er den Weg weitergehen will, den sein Vater ihm aufgezwungen hat – oder ob seine Liebe zum Tanz stark genug ist, seinen eigenen Weg zu finden.
Regisseurin Icíar Bollaín und Autor Paul Laverty erzählen vor dem bewegten Hintergrund der Historie Kubas in den letzten 40 Jahren die Geschichte einer unglaublichen Karriere, die aus einem Vorort Havannas bis ins Royal Ballett in London führt, wo Carlos Acosta zum ersten schwarzen Romeo im scheinbar ewig weißen Universum des klassischen Balletts wird. Zugleich ist YULI eine bewegende Familiengeschichte, die von der Liebe zueinander geprägt ist, aber auch von der widersprüchlichen Beziehung zum Vater.
Spanien/Kuba/Großbritannien/ Deutschland 2018 · R: Icíar Bollaín · Db: Paul Laverty · K: Alex Catalán • Mit Carlos Acosta, Santiago Alfonso, Keyvin Martínez u.a. · ab 6 J. · span./engl.OmU + dF · 105'
Die Regisseuron Icíar Bollaín
Geboren 1967 in Madrid. Schauspieldebüt 1983. Für LEO (2000) wurde Icíar Bollaín zum Spanischen Filmpreis Goya als Beste Schauspielerin nominiert. 1995 drehte Icíar Bollaín 1995 mit HOLA, ¿ESTÁS SOLA? ihren ersten Spielfilm als Regisseurin, der u.a. in Valladolid mit dem Regie-Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. Es folgten u.a. ÖFFNE MEINE AUGEN (2003, u.a. Bester Film in San Sebastián; sieben Goyas, darunter Bester Film) und MATAHARIS (2007, u.a. zwei Goya-Nominierungen). TAMBIÉN LA LLUVIA – UND DANN DER REGEN (2010) war Icíar Bollaíns erste Zusammenarbeit mit ihrem Lebensgefährten, dem Drehbuchautor Paul Laverty. Der Film wurde u.a. mit dem Panorama-Publikumspreis der Berlinale ausgezeichnet und war die spanische Oscar-Nomi- nierung als bester fremdsprachiger Film. Nach KATMANDÚ (2011) und dem Dokumentarfilm EN TIERRA EXTRAÑA (2014) folgte 2016 der zweite Film mit Paul Laverty, EL OLIVO – DER OLIVENBAUM (u.a. Goya für Anna Castillo als beste Nachwuchsschauspielerin, drei weitere Goya-Nominierungen und spanische Oscar-Nominierung als bester fremdsprachiger Film). 2018 erhielt Icíar Bollaín den Ehrenpreis der Semana Internacio- nal de Cine de Valladolid 2018. (Quelle: Presseheft).
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Schulkino-Filmtipp
Empfohlen ab 9. Klasse
Themen: Identität, Ballett/Tanz, Familie, Kunst, Bildung, Außenseiter, Gender/Geschlechterrollen, Erwachsenwerden, Kuba, Sozialismus, Armut, Karriere, Migration, Religion, Sklaverei, Toleranz, Träum
Fächer: Deutsch, Spanisch, Sport, Sozialkunde, Kunst, Geschichte, Politik, Religion, Ethik
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