Die tonnenschwere Last der Schuld: Als ein junger Arbeiter nachts einen Mann überfährt, entledigt er sich kurzerhand der Leiche und begeht Fahrerflucht. Doch sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe. Er will die Frau des Mannes kennenlernen, Teil ihres Lebens werden, um Abbitte zu leisten. Und begibt sich damit in gefährliche Untiefen, als er erfährt, dass der Tote kein Unschuldiger war.

In Shipei Wens mitreißendem Regiedebüt, liefert er stets stimmungsvolle, uneindeutige und immer leicht entrückte Bilder, als hätte sich Wong Kar-Wai gleich zu Beginn seiner Karriere einen lupenreinen Noir-Stoff vorgenommen. Man schwitzt und trieft, die Schwüle der Stadt ist ansteckend, und schon bald verliert man sich in diesem beklemmenden, furios verschachtelt erzählten Fiebertraum, aus dem es keine Erlösung gibt.

»Der Mensch ist begrenzt, unvollkommen und tut manchmal unvernünftige Dinge. Ich fühle mich von den verborgenen Impulsen angezogen, die hinter diesen Handlungen liegen, weil sie das tiefere Selbst widerspiegeln. Und doch leben wir in einer Welt, in der alles miteinander verbunden ist. Unser Fehlverhalten wirkt sich auf andere aus, und oft können wir nicht das ganze Bild sehen.« (Regisseur Wen Shipei)