Ein Liebes- und Musikfilm, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. Von Andreas Dresen.

Andreas Dresen (Halbe Treppe, Wolke 9) wirft, mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. Er erzählt von einem Baggerfahrer aus der Lausitzer Tagebaulandschaft, der Lieder schreibt, der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. Die Musik führte Gerhard Gundermann durchs Land, an ganz unterschiedliche Orte: oft Studentenklubs, Tagebaukonzerte, große Säle, kleine Säle, bis hin ins Vorprogramm der Deutschland-Tourneen von Joan Baez und Bob Dylan 1994 oder in die Berliner Volksbühne, gewünscht als deren Neujahrskonzert des Jahres 1995. Sie führten ihn jedoch immer von der Bühne zurück in die kleine, enge Kabine eines mächtigen Schaufelradbaggers, auf dem Zeilen und Refrains entstanden.

Anderthalb Dutzend Lieder von Gundermann hat Hauptdarsteller Alexander Scheer für den Kinofilm komplett neu eingesungen, unterstützt von jener Band, die unter anderem Gisbert zu Knyphausen seit vielen Jahren auf Konzertbühnen und in Studios musikalisch zur Seite stand.

»Ich wünsche mir, dass der Film dabei hilft, einen differenzierten Blick zu bekommen. Das waren schließlich auch die Gründe, weshalb ich mein Einverständnis gegeben habe. Ich wollte mich eigentlich nie darauf einlassen. Doch es hatte natürlich auch damit zu tun, dass man gerade über Gundis Leben das Leben in der DDR komplexer erzählen kann.« (Conny Gundermann)

»Was mir an Andreas Dresen immer schon gefallen hat, ist seine Emotionalität und Großzügigkeit. Seine vorbehaltlose Art, auf Menschen zuzugehen und Geschichten zu erfassen. Es klingt vielleicht zu niedlich, aber ich finde, dass es auf Andreas zutrifft: Er interessiert sich für Menschen auf anrührende Weise. « (Drehbuch-Autorin Laila Stieler)

»Die DDR hat ihr Versprechen nicht eingelöst, aber das heißt ja nicht, dass die Utopie nichts taugt. Ich persönlich werde langsam ungeduldiger im Umgang mit all den Klischees, die so viele Jahre nach dem Mauerfall noch existieren, ebenso mit der unsauberen gegenseitigen Wahrnehmung.« (Regisseur Andreas Dresen)

Deutschland 2018 · R: Andreas Dresen · Db: Laila Stieler · K: Andreas Höfer • Mit Alexander Scheer, Anna Unterberger, Eva Weißenborn, Axel Prahl, Thorsten Merten, Benjamin Kramme u.a. · ab 0 J. · 127'

Der Regisseur Andreas Dresen
Geboren 1963. Studium der Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Seit 1992 freier Autor und Regisseur. Für seine Kino- und Fernsehfilme erhielt Andreas Dresen zahlreiche Preise, u.a. 2006 für „Sommer vorm Balkon“ nach dem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase und 2008 für „Wolke 9“ über die späte Liebe einer verheirateten 69jährigen.

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Schulkino-Filmtipp
Empfohlen ab 10. Klasse
Themen: (deutsche) Geschichte, geteiltes Deutschland, Stasi, Sozialismus, Umweltzerstörung, Tagebau, Liebe, Poesie
Fächer: Geschichte, Politik, Musik, Deutsch, Ethik, Geografie
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