Auf der Suche nach einem Schlafplatz wandert das melancholische Mädchen durch die Großstadt – eine postmoderne Komödie in Rosa und Hellblau

Ich hasse melancholische Mädchen. Alle melancholischen Mädchen tun das. Sie fragen sich: „Wie bin ich all das geworden, was ich nie werden wollte?“ (…) So beginnt der schon vor seinem Start hochgelobte Debütfilm von Susanne Heinrich. Auf der Suche nach einem Schlafplatz streift das melancholische Mädchen durch die Großstadt. Unterwegs begegnet sie jungen Müttern, die ihre Mutterschaft als religiöses Erweckungserlebnis feiern, findet Unterschlupf bei einem abstinenten Existentialisten, für den Sex „auch nur noch ein Markt“ ist, und wartet in einer Drag Bar „auf das Ende des Kapitalismus“.

Statt sich zu bemühen hineinzupassen, fängt das Mädchen an, ihre Depression als Politikum zu betrachten. „Statt zu erkennen, dass die Strukturen pathologisch sind, werden einzelne Individuen – meistens Frauen – pathologisiert und therapiert. Die Rollenangebote für Frauen in unserer Gesellschaft sind immer noch lächerlich. Der Ort der Auseinandersetzungen der Kämpfe, der Erschütterungen ist der weibliche Körper. Genau da entsteht der Archetyp des melancholischen Mädchens.“ (Susanne Heinrich)

So dürfen wir den Film als feministische Kapitalismuskritik verstehen. In 15 komischen Begegnungen erforscht DAS MELANCHOLISCHE MÄDCHEN unsere postmoderne Gesellschaft zwischen Prekarisierung und Self Marketing, serieller Monogamie und Neo-Spiritualität, Ernüchterung und Glückszwang. Was mit viel Witz und Kitsch daherkommt ist politisch, vor wie hinter der Kamera. Das Private ist immer noch politisch: „Ich finde es schon politisch, dass ich als Frau Filme machen kann. Frauen werden erst seit 40 Jahren überhaupt zum Filmemachen ausgebildet. Die neue Studie der FFA zeigt ja, dass das Filmbusiness immer noch auf Männerbünden basiert. Deshalb ist es auf jeden Fall schon an sich eine revolutionäre Tat als Frau einen Film zu machen.“

DAS MELANCHOLISCHE MÄDCHEN wurde mit dem Max Ophüls Preis 2019 in der Kategorie Bester Spielfilm und mit dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet

AREN’T YOU HAPPY? · Frankreich/Deutschland/Dänemark 2019 · R & Db: Susanne Heinrich · K: Agnesh Pakozdi • Mit Marie Rathscheck, Nicolai Borger, Malte Bündgen, u.a. · ab 12 J. · 80'

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Themen: Frauen, Gender/Geschlechterrollen, Emanzipation, Identität, Philosophie, Politik, Sexualität, Popkultur, Filmsprache
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