Drehbuch Geschichte 2025: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region

Seit über 100 Jahren ist Westfalen auch Filmland. Schon kurz nach den ersten bewegten Bildern 1896 entstanden Aufnahmen in der Region. Westfalen wurde immer wieder zur „Location“ und zum filmischen Thema – in Kultur-, Dokumentar- und Spielfilmen. Dabei spiegeln sich häufig Klischees wie „bodenständig“, „ehrlich“ oder „provinziell“. Historische Ereignisse wie die Hermannschlacht, der Westfälische Frieden und Figuren wie „Widukind“ oder „Professor Boerne“ im Münster-Tatort prägen diese Darstellungen. Doch zunehmend entstehen auch authentische „westfälische Heimatfilme“, besonders in jüngerer Zeit durch renommierte Filmemacher*innen und Nachwuchstalente.

Die Filmreihe zeigt anhand ausgewählter Werke die Vielfalt des Filmschaffens über Westfalen. In acht moderierten Filmforen werden Filme von frühen Kulturproduktionen bis zu aktuellen Auseinandersetzungen mit der Region präsentiert. Ziel ist, Westfalen und seine Stereotype kritisch zu hinterfragen. Fachleute führen die Filme ein, anschließend gibt es Raum für Gespräche und Diskussionen.

Die Filmreihe ist eine gemeinschaftliche Veranstaltung der folgenden Einrichtungen:

  • Die Linse e.V.
  • LWL-Medienzentrum für Westfalen

In Kooperation mit:

  • Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., Münster
  • Geschichtsort Villa ten Hompel
  • LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
  • LWL-Literaturkommission für Westfalen
  • Stadtmuseum Münster
  • Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen Lippe

Unser Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

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Zusammen mit:

Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 2

Das Gelübde

Di 1. April 2025 • 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Dr. Julia Paulus, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und anschl. Gespräch

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Brentano im Münsterland

„Ich brauche den Glauben und seine große Liebe zur Welt, um von meinem Selbsthass zu gesunden.“ Der Dichter Clemens Brentano will nicht mehr Künstler sein. 1818 konvertiert er zum Katholizismus und reist von Berlin ins westfälische Dülmen, wo er auf eine stigmatisierte Nonne trifft. Die Wundmale Christi zeichnen ihren Körper, und seit fünf Jahren ist sie ans Bett gefesselt. Zahlreiche Gläubige pilgern zu ihr, während die Preußen sie von einer Untersuchungskommission drangsalieren lassen. Brentano, der den Konflikt zwischen katholischer Anti-Aufklärung und preußischem Fortschrittsdenken hautnah erlebt, ist fasziniert von dieser außergewöhnlichen Frau. Er möchte als „Schreiber der Wunder Gottes“ ihre Visionen protokollieren. In seiner Lebenskrise sucht er bei ihr Balsam für Seele und Schaffenskraft.

Es handelt sich um eine verbürgte Begebenheit, die von Dominik Graf in gebotener Distanz erzählt. Und doch gibt diese finstere Mär um Glaubenskraft und Willensstärke, um Heiligenzauber und Politik, zahllose Rätsel auf. Denn Graf greift in nicht wertend in seinen historischen münsterländischen Mikrokosmos ein.

Deutschland 2007 · R: Dominik Graf · Db: Markus Busch, Dominik Graf · K: Michael Wiesweg • Mit Mišel Maticevic, Tanja Schleiff, Anke Sevenich, Arved Birnbaum, Nadja Becker, Waldemar Kobus · 92'

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Öffnungszeiten der Kinokasse
immer 15 Minuten vor der ersten Vorstellung.

Eintrittspreise
Regulär
9,50 EUR
erm. 8,00 EUR

Familienkino
6,50 EUR

Münster-Pass
6,00 EUR

Unter 16 Jahren
6,50 EUR
(bis 18:30 Uhr)

Donnerstag ist Studitag
6,50 EUR
(für alle, die in Ausbildung jeglicher Art sind)

Arthouse-Sneak
6,00 EUR
(Sneak-Deal 11,00 EUR)

Tickets: cineplex.de

Bei Sonder- veranstaltungen gelten mitunter besondere Preise.

Soli-Ticket "An*Kurbelkiste": Zuschlag von 1,50 EUR zur freiwilligen Unterstützung von Cinema & Kurbelkiste.

Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 3

Unter Bauern

Di 8. April 2025 • 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Stefan Querl, Villa Ten Hompel und anschl. Filmgespräch

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Basierend auf dem Schicksal Marga Spiegels

1943: In der Stadt Ahlen wüten die Nazis und verfolgen die Jüd*innen. Die Synagoge wurde bereits niedergebrannt, nun sollen die Menschen in die Vernichtungslager deportiert werden. Der Jude Siegmund „Menne“ Spiegel, ehemals Pferdehändler, will seine Frau Marga und Tochter Karin nicht in den Tod führen. So flüchtet er mit seiner Kleinfamilie zu seinen bisherigen Kunden und Kriegskameraden aus dem Ersten Weltkrieg. Diese bittet er nun um Hilfe, und sie zögern nicht lange: Während die blonde Marga mit ihrer Tochter als „ausgebombte Dortmunderin“ auf dem Hof der Familie Aschoff einquartiert wird – obwohl Heinrich Aschoff seit 1930 NSDAP-Mitglied ist – darf Menne sich in den Ställen der Bauern verstecken. Die beiden Bauernfamilien schützen die Kleinfamilie und bringen sich selbst in Lebensgefahr. Unter falschem Namen können sie so die schier endlosen zwei Jahre, bis zum Ende des Krieges, in Sicherheit verbringen.

Ludi Boekens Drama UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT basiert auf den Erinnerungen der Jüdin Marga Spiegel, die mit ihrer kleinen Tochter zwischen 1943 und 1945 auf einem westfälischen Bauernhof Unterschlupf fand.

Deutschland/Frankreich 2009 · R: Ludi Boeken · Db: Otto Jägersberg, Imo Moszkowicz · K: Danie Schneor • Mit Veronica Ferres, Armin Rohde, Lia Hoensbroech, Louisa Mix, Martin Horn, Margarita Broich · 100'

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Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 4

Haus Kummerveldt

Mi 16. April 2025 • 18:00 Uhr
Jens Schneiderheinze im Gespräch mit Regisseur Mark Lorei und anschl. Filmgespräch

Ort: Erbdrostenhof, Salzstraße

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Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 5

Der Junge muss an die frische Luft

Di 22. April 2025 • 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Susanne Koellner, LWL-Medienzentrum für Westfalen und anschl. Gespräch

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Verfilmung der Autobiographie des Entertainers Hape Kerkeling

Die Geschichte beginnt im Ruhrpott des Jahres 1972: Hans-Peter ist neun Jahre alt und ein bisschen pummelig, strotzt aber vor Selbstvertrauen. Dies rührt nicht zuletzt aus seiner Begabung, andere Menschen zum Lachen zu bringen, ein Talent, das er bei jeder Gelegenheit trainiert – sei es im Krämerladen seiner Oma Änne, mit den Kunden als Publikum, oder bei den diversen Zusammenkünften seiner feierwütigen Verwandtschaft. Aber das idyllische Familienleben bekommt eine Schattenseite, als Hapes Mutter durch die Folgen einer chronischen Kieferhöhlenentzündung ihren Geruchs- und Geschmackssinn verliert und in eine tiefe Depression verfällt. Der Vater steht der psychischen Erkrankung seiner Frau rat- und hilflos gegenüber. Doch für Hans-Peter ist die Traurigkeit seiner Mutter ein umso größerer Ansporn für sein komödiantisches Treiben.

Deutschland 2018 · R: Caroline Link · Db: Ruth Toma · K: Judith Kaufmann • Mit Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhring, Hedi Kriegeskotte, Joachim Król, Ursula Werner · 100'

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Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 6

Die Abfahrer

Di 29. April 2025 • 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Prof. Dr. Markus Köster. Im Anschluss steht Regisseur und Ruhrgebietschronist Adolf Winkelmann für ein Gespräch bereit

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Ein westfälisches Roadmovie!

Atze, Lutz und der Grieche Sulli sind drei junge Arbeitslose im Dortmund der späten 1970er Jahre, die im Hinterhof eines Arbeiterviertels ihre Zeit verbringen. Die fortschreitende Schließung der Schwerindustrie schränkt ihre Jobchancen stark ein. Eines Abends, während eines Streits über ein Fußballspiel, schlägt Atze vor, mit einem in der Einfahrt geparkten Lkw einer Möbelspedition eine Spritztour zu machen. Er hat eine entsprechende Fahrerlaubnis und findet einen Reserveschlüssel. Die Männer starten ihre Fahrt, ohne zu wissen, dass die Feststellbremse defekt ist. An einer Tankstelle treffen sie die junge Svea, die mit ihrem Freund gestritten hat. Sie fahren nach Münster, um sie dort abzusetzen, doch sie entscheidet sich, weiter mitzufahren. Spontan geht es weiter nach Siegen, basierend auf Frachtpapieren im Lkw. Im Radio wird eine Warnung über die defekte Bremse ausgestrahlt. Atze erfährt zudem, dass das Hüttenwerk in Dortmund schließen wird. Daraufhin beschließt die Gruppe nach Dortmund zurückzukehren.

Mit im Schauspiel-Ensemble ist der vor zwei Jahren verstorbene Ludger Schnieder, der für fast 30 Jahre das Theater im Pumpenhaus leitete.

Deutschland 1978 · R: Adolf Winkelmann · Db: Adolf Winkelmann, Gerd Weiß · K: David Slama · Musik: Die Schmetterlinge • Mit Detlev Quandt, Ludger Schnieder, Anastasios Avgeris, Beate Brockstedt, Josefine Carree u.a. · ab 6 J. · 98'

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Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 7

Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding

Di 6. Mai 2025 • 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Jens Effkemann, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen Lippe

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Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 8

Marija

Di 13. Mai 2025 • 18:00 Uhr
Mit einer Einführung von Nina Kliemke, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen Lippe

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Drehbuch Geschichte: Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region 1

Der Friedensreiter

Di 18. März 2025 • 18:00 Uhr Mit Livebegleitung von Anja Kreysing und Helmut Buntje
mit einer Einführung von Prof. Dr. Markus Köster, LWL-Medienzentrum für Westfalen und Prof. Dr. Stefan Höppner, LWL-Literaturkommission für Westfalen und anschl. Gespräch in der Rüstkammer im historischen Rathaus, Prinzipalmarkt

Eintritt: 12 € / erm. 10 €. VVK über www.localTicketing.de

Ein wiederentdeckter westfälischer Stummfilm

Ein echter Coup ist dem Stadtmuseum Münster im Rahmen der Recherchen zur Friedens- Ausstellung 2018 gelungen. Im Rahmen ihrer Recherchen stieß Dr. Larissa Düchting, Mitarbeiterin des Stadtmuseums, auf eine Kopie des Stummfilms DER FRIEDENSREITER, der Jahrzehnte lang als verschollen galt. Der Film entstand unmittelbar vor Ende des Ersten Weltkriegs im Herbst 1918 im Münsterland und entführte die Zuschauer in die Endphase eines anderen, des Dreißigjährigen Krieges. Er erzählt von Geschehnissen im Umfeld der Friedensverhandlungen in Münster. Für Spannung sorgt u.a. eine vom französischen Kardinal Mazarin eingeschleuste Agentin.

Einer der bekanntesten Schauspieler seiner Zeit, Werner Krauss, verkörpert den Friedensreiter, eine mythische Gestalt, die immer wieder zugunsten des Friedens in die Geschehnisse eingreift. Der Film seiner (Dreh-)Zeit, lässt die Bezüge auf die damals aktuellen Ereignisse des Ersten Weltkrieges unverkennbar werden. Gedreht wurde auch auf den Burgen Gemen und Hülshoff.

Deutschland 1919 · R: Hans Werckmeister · Db: Alfred Funke • Mit Werner Krauss, Paula Barra u.a. · 56'

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Links
Filminfos

Spielplan

Freitag, 28. März 2025
19:00
Dienstag, 1. April 2025
18:00
Mittwoch, 2. April 2025
22:15
Freitag, 4. April 2025
22:30
Sonntag, 6. April 2025
20:00
Montag, 7. April 2025
19:30
Dienstag, 8. April 2025
18:00
Donnerstag, 10. April 2025
Neu!
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Montag, 14. April 2025
20:45
Mittwoch, 16. April 2025
18:00
22:15
Freitag, 18. April 2025
22:00
Dienstag, 29. April 2025
18:00
19:00
Freitag, 2. Mai 2025
22:30
Dienstag, 6. Mai 2025
18:00
Donnerstag, 8. Mai 2025
Neu!
Dienstag, 13. Mai 2025
18:00
Mittwoch, 14. Mai 2025
18:00
Sonntag, 25. Mai 2025
15:15