Berlinale-Wettbewerbseitrag 2015: Andreas Dresens Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans von Clemens Meyer

Als wir träumten war der Stadtrand von Leipzig die Welt.
Die DDR war weg und wir waren noch da. Pitbull war noch kein Dealer.
Mark war noch nicht tot.
Rico war der größte Boxer und Sternchen war das schönste Mädchen, doch sie hat mich nicht
so geliebt, wie ich sie.
Alles kam anders. Aber es war unsere schönste Zeit.

Dani, Mark, Rico, Pitbull und Paul leben im Rausch einer besonderen Zeit. Jahre, in denen Gesellschaften und Systeme aufeinander prallen und alles, wirklich alles möglich scheint. Die Jungs sind dreizehn, als die Geschichte in der DDR beginnt, siebzehn, als sie im neuen Deutschland endet.

»Ich mag das Ideologiefreie in ALS WIR TRÄUMTEN. Wir haben ja bislang vor allem über die Fragen von Schuld und Verstrickung debattiert, die großen Stasi-Dramen sind gezeigt. Mit den riesigen Möglichkeiten dieser Tage, der ungeheuren Kraft von Anarchie, haben wir uns viel zu wenig beschäftigt. Mit dem Vakuum, wenn die Gesellschaft noch nach ihren Fundamenten sucht, kommt die Zeit der Abenteurer und Cowboys. Sollte mit dem Film ein Gefühl dafür entstehen, welche Möglichkeiten jenseits gesellschaftlicher Regeln schlummern, würde mich das sehr freuen. Der Film wird vielleicht aber auch an Chancen erinnern, die man persönlich verpasst hat. […]

Man will mit jedem Film etwas mehr über sich erfahren. Dieser hier hat extrem viel Handwerk von mir verlangt. Ich habe noch nie so viele Schubladen öffnen müssen. Es sind Laien dabei, gestandene Profis, Kinder. Jeder von ihnen erfordert in der Arbeit eine andere Kommunikation. Es gibt gepfefferte Zwischentitel, Genreelemente ohne Ende, Boxkämpfe, wilde Autofahrten, Prügeleien. Viele Szenen also, die schwer zu managen sind und filmisch einiges erfordern, noch dazu historisch und in verschiedenen Zeitebenen. Dann gibt es wiederum so viele zärtliche Momente, kleine Inseln mit merkwürdigen Annäherungen, etwas ganz und gar Entrücktes.« (Regisseur Andreas Dresen)

Deutschland 2015R: Andreas Dresen • Db: Wolfgang Kohlhaase nach dem Roman von Clemens Meyer • K: Michael Hammon • Mit Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman, Marcel Heuperman, Frederic Haselon u.a. ab • 12 J. • 117'

Der Regisseur
Andreas Dresen
wurde am 16. August 1963 in Gera geboren. Aufgewachsen in Schwerin, drehte er seit Ende der 70er Jahre eigene Amateurfilme. Nach dem Abitur 1982 arbeitete er als Tontechniker am Schweriner Theater und absolvierte ein Volontariat im DEFA Studio für Spielfilme. Dresen studierte von 1986 bis 1991 Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg. Seit 1992 arbeitet er als freier Autor und Regisseur. Für seine Kino- und Fernsehfilme erhielt Andreas Dresen zahlreiche Preise. Dresen ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, der Europäischen Filmakademie und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie. Er lebt in Potsdam (Quelle: filmportal).

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Schulkino-Filmtipp zu ALS WIR TRÄUMTEN
Empfohlen ab 9. Klasse
Themen: Coming-of-Age, (Deutsche) Geschichte, Drogen, Erwachsenwerden, Individuum (und Gesellschaft), Jugend/Jugendliche/Jugendkultur, Gemeinschaft/Gemeinschaftssinn, Rechtsextremismus, Gewalt
Fächer: Deutsch, Musik, Geschichte, Ethik
Ausführliche Hinweise bei Vision Kino

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Spielplan

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