In seinem neuen Dokumentarfilm erzählt Patricio Guzmán („Nostalgia de la Luz“) die Geschichte Chiles als eine Kulturgeschichte des Wassers
Der Ozean enthält die gesamte Menschheitsgeschichte. Die See fängt alle Stimmen der Erde auf und auch die aus dem Weltraum. Wasser erhält Impulse von den Sternen und überträgt sie auf lebende Organismen. Wasser, das den größten Teil der Ländergrenze Chiles ausmacht, birgt auch das Geheimnis von Perlmuttknöpfen, die auf dem Meeresgrund gefunden wurden.
Chile – mit seinen 4300 Kilometern Küste und dem größten Archipel der Welt – hat eine übernatürliche Landschaft. Dort gibt es Vulkane, Berge und Gletscher. Dort gibt es auch die Stimmen der Ureinwohner Patagoniens, der ersten englischen Seeleute und die seiner politischen Gefangenen. Manche Leute behaupten, Wasser habe ein Gedächtnis.
Dieser Film zeigt, dass es auch eine Stimme hat. Und so erzählt der Film von der indigenen Bevölkerung, die als Volk von Seefahrern eine besonders enge Beziehung zum Wasser hatte, und spannt dabei einen Bogen von ihrer Auslöschung und dem Verlust ihrer kulturellen Schätze zu den Toten der Militärdiktatur, die von Pinochets Regime im Meer versenkt wurden. Die Kontinuität der Gewalt in der Geschichte Chiles kontrastiert mit den atemberaubenden Bildern der Chilenischen Landschaft. So entsteht ein poetischer Sog zwischen Vergangenheit und Gegenwart eines verletzten Landes und seines einmaligen kulturellen, politischen und landschaftlichen Erbes.
EL BOTÓN DE NÁCAR · Frankreich/Chile/Spanien 2015 · R & Db: Patricio Guzman · K: Katell Djian · Musik: Miranda & Tobar, Hughes Maréchal · span.OmU · 82'
Der Regisseur Patricio Guzmán
Nach dem Militärputsch, der zum Sturz von Präsident Salvador Allende führte, wurde Patricio Guzmán im Nationalstadion in Santiago festgehalten und mit Erschießungen bedroht. Er verließ Chile im November 1973. Seitdem lebte er auf Kuba, in Spanien und in Frankreich, wo er auch jetzt noch lebt. Sechs seiner Filme hatten beim Festival von Cannes Premiere, unter anderem „La Batalla de Chile“, „El Caso Pinochet“, „Salvador Allende“ und „Nostalgia de la luz – Nostalgie des Lichts“. Letzterer erhielt 2010 den Großen Preis der Europäischen Filmakademie. Patricio Guzmán ist Begründer des Internationalen Dokumentarfilmfestivals Santiago. Die letzten Retrospektiven: British Film Institut, Harvard Film Archive. 2013 wurde er zum Mitglied der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences ernannt. Seine Trilogie „La Batalla de Chile“ gilt als einer der besten Dokumentarfilme aller Zeiten (Quelle: Real Fiction Filme).
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